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Joseph Beuys: Schmerzraum. Hinter dem Knochen wird gezählt.

Eugene Blume 1

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ABSTRACT

Der Vortrag “Joseph Beuys: Schmerzraum. Hinter dem Knochen wird gezählt” geht von der These aus, dass das Leiden und der Schmerz im Werk von Joseph Beuys als Initialvorgang eine entscheidende Rolle spielt. Früh schon mit einem Sendungsbewusstsein ausgestattet, wollte Beuys als Künstler die Welt verändern. Seine Motivation, Kunst zu studieren, speiste sich aus dieser utopischen Rolle, die er der Kunst zugedacht hatte. Erst das etwa Mitte der 1950er Jahre sich einstellende Bewußstein, welchem politischen System er als junger Mann gedient hatte, stürzt ihn in eine tiefe Lebenskrise. Beuys begreift die menschenverachtende Rolle der Nationalsozialisten und wird erstmals mit dem Grauen von Auschwitz konfrontiert. In der Folge nimmt er an einen internationalen Wettbewerb teil, der die Aufstellung eines Mahnmals in Auschwitz-Birkenau zum Ziel hat. Es entstehen zahlreiche Zeichnungen zu Auschwitz und die Vitrine “Auschwitzdemonstration”. Seine existentielle Krise ist zugleich Untergang, wie Auferstehung. Von der Depression geheilt, stellt Beuys zunehmend den Schmerz, das Leiden, den Schmerz und den Tod ins Zentrum seiner künstlerischen Arbeit. Eine Durchsicht seines gesamten Werkes macht deutlich, dass diese Themen bis zu seinem Lebensende seine wichtigsten bleiben. Beuys formuliert, dass der Schmerz, das Leiden und der Tod das Bewußtsein fördert. Erst durch die Wahrnehmung des physischen Leidens wird sich der Mensch seiner selbst und seiner Kräfte bewusst. In Parallele dazu sieht er die Passion Christi als kulturbildende Kraft, die durch das Leiden ein neues Bewußtsein geschaffen hat. Der Vortrag erzählt in Parallele zu Beuys die Geschichte des romantischen Physikers Theodor Gustav Fechner, der durch eine schwere Krankheit hindurch sein Weltbild ändert und ähnlich wie Beuys, die inneren Seelenkräfte der Welt zu analysieren beginnt. Fechner tut es als Wissenschaftler, Beuys als Künstler. Beide nähern sich aber inhaltlich einander an, besonders in ihren Beschreibungen der Rolle übersinnlicher Kräfte.

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