Der Begriff von Dasein Heideggers läßt zwei Interpretationen zu, eine der neuen Fragestellung an das Sein in der modernen Welt und eine der Deutung der Kritik an Modern. Aus diesem Grunde soll sein Versuch nicht nur ontologisch, sondern auch anthropologisch bewerten.
In der frühen Phase der Kritischen Theorie, besonders aus den Ansätzen von Horkheimer wird es deutlich, daß ‘das kritische Subjekt’ im Kontrast zu ‘Dasein’ Heideggers steht. Dabei sei natürlich nicht nur an eine anthropogische Metaphisik, sondern auch an den Mangel an das historische Subjektbewußtsein zu denken. Horkheimer behauptet darum das Wesen des Daseins als ein fitives Subjekt, weil das die Aufgabe der gegenwärtigen Zeitkritik gar nicht leisten könne.
In den mittelern und spätern Kritischen Theorie glaubt man feststellen zu können, daß das auf das Subjekt basierte kritische Bewußtsein geschwächt wird. Trotzdem führt die Dechiffrierung des beiden Vergleiches nur zu einer sehr äußerlichen Analogie, wenn man keine Auflösung des Subjekts, wie im Dasein, in der Kritischen Theorie sieht. Aud diesem Grunde trifft der auf dem Subjekproblem zentrierete Strukturwandel der Kritischen Theorie für die Subjektabwesenheit nicht in vollem Umfang zu. In den mittelern und spätern Kritischen Theorie bedeutet ‘das Subjekt ohne Subjekt’ nur ein Wandelsprozeß von ‘der Selbstbehautung’ zu ‘der Selbstkritik des Subjektes’, in dem die Aufgabe der Zeitkritik, bzw. der Kritik an Modern noch erfüllt werden kann.
Unter besonderer Berücksichtigung von ‘Dasein’ Heideggers kommt die Kritische Theorie hier zu der Feststellung; Auf eine lautlose Weise, aber radikal habe Heidegger kritisiert an Moderne. Aber heimlich habe er ‘die Selbstkritik des Daseins’ in spezielle Identitätsphilosophie aufgelöst.