Schiller hat nach seiner Forschung von Kants Ästhetik erneut den Weg gebahnt, daß man unter dem Ästhetischen “Freiheit in der Erscheinung” versteht. Nach seiner Auffassung kommt im ästhetischen Zustand beziehungsweise in der ästhetischen Stimmung, die aus dem harmonischen Spiel zwischen Sinnlichkeit und Vernunft oder zwischen Natur und Geist erst im Gemüt des Menschen entsteht, “Ästhetische Freiheit” als die wahre Freiheit für den Menschen zustande. Der Ort, an dem die ästhetische Freiheit zustande kommt, ist zugleich auch der Ort, wo der Mensch in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, das heißt, wo die wahre Menschheit entsteht. Sowohl das bloß Sinnliche als auch das bloß Vernünftige sind fur die Menschen nur einseitig und eben das Ästhetische, das aus der Wechselwirkung der beiden entsteht, gibt dem Menschen seine Totalität. So kann der Weg zur wahren Freiheit für Schiller nur über das Ästhetische führen. Diese Charakterisierung der asthetische Freiheit als das Mittelzustand in Schillers Ästhetik d.h.
auch als eine glückliche Mitte im modernen Mensch-Sein, das im gründlichen Gegensatz zwischen Vernunft und Sinnlichkeit ist, richtet sich auf die Feststellung der eigentlichen Menschheit, womit die harmonische Einheit der Menschheit synthetisch zustande kommt.