@article{ART001298833},
author={Sun Kyu Ha},
title={Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches},
journal={The Journal of Aesthetics and Science of Art},
issn={1229-0246},
year={2008},
volume={28},
pages={243-284}
TY - JOUR
AU - Sun Kyu Ha
TI - Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches
JO - The Journal of Aesthetics and Science of Art
PY - 2008
VL - 28
IS - null
PB - 한국미학예술학회
SP - 243
EP - 284
SN - 1229-0246
AB - Die Erkenntniskritische Vorrede(im folgenden als Vorrede abgekürzt), die Benjamin bei der Veröffentlichung seiner gescheiterten Habilitations- schrift Ursprung des deutschen Trauerspiels(1924/28) als Einleitung zu dieser verfaßt hat, ist in zweierlei Hinsicht von besonderem Belang. Einerseits kommt in ihr seine eigentümliche Denkfigur deutlich zum Ausdruck, in der sich philosophische Ideenlehre, Geschichtsphilosophie, Sprachphilosophie, Kunstphilosophie zu überschneiden und nahtlos ineinander überzughehen scheinen. Zum anderen kann man ihr entnehmen, wie Benjamin über die Möglichkeit und Methode des philosophischen Nachdenkens und Schreibens eigens reflektiert hat. Deshalb kann jeder Forscher, ihn als einen originellen Philosophen ernstnehmen und verstehen zu wollen, nicht umhin kommen, sich mit den einzelnen Begriffen und Argumenten der Vorrede auseinanderzusetzen. So hat diese Abhandlung zum Ziel, über Sinn und Zusammenhang dieser Begriffe und Argumente möglichst sorgsam klar zu machen und damit die heutige Aufmerksamkeit
und Aktualität seiner Philosohie auf eine tiefere Verständnisbasis zu erheben.
In einem ersten Teil geht diese Abhandlung der Frage nach, warum Benjamin das Adjektiv “erkenntniskritisch” gebraucht hat, in welchem Sinne er zwischen Erkenntnis und Wahrheit unterscheidet. Näher betrachtet, seine Intention geht zweifelsohne dahin, die philosophische Wahrheit prinzipiell von der Erkenntnis der positivistischen und mathematischen Wissenschaften zu differenzieren. Dabei kritisiert er indirekt damals gängige Unternehmungen, die Philosophie mit einzelwissenschaftlichen Forschungen gleichzusetzen oder in diese aufzulösen bzw. ihr methodisches Ideal in einem streng deduktiven System der Mathematik zu sehen.
Der nächste Teil beschäftigt sich mit der geschichtsphilosophischen Ideenlehre Benjamins, die hauptsächlich im Zusammenhang mit und Unterschied zu der platonischen Ideenlehre dargelegt wird. Zudem zeigt es sich, daß er seine eigene Ideenlehre im deutlichen Bewußsein von den Ideenlehren anderer großen Denkern, etwa Hegel und Leibniz, entwickelt hat. Diese und jene kommen zumindest in vier Punkten überein: kritische Sicht auf nackte Emperie oder das natürliche Bewußtsein, Ordnung der Ideenwelt als wesentlich-metaphysischer Dimension der empirischen Realität, Unerläßlichkeit der begrifflichen Unterscheidung und diskursiven Schlußfolgerung und Rettung der Phänomene als Ziel der philosophischen Ideenlehre. Benjamin versucht dann, die Bedeutsamkeit und spezifische Charakteristika der Ideen-Wahrheit näher zu bestimmen. Dies geschieht mit Hilfe von zwei Begriffen, nämlich ‘Konstellation’ und ‘Wort’, wobei es deren wesensmäßige Kohärenz zu beachten gilt.
Die Bestimmung von Idee als Konstellation zielt darauf, die Relation zwischen Idee(Wahrheit), Begriff(Erkenntnis), Phänomenen(Extreme) deutlicher herauszustellen. Damit kommt zum Ausdruck, daß sich die Benjaminsche Ideenlehre im Vergleich zu den traditionellen Ideenlehren durch Betonung der historischen Konkretheit und empirischen Immanenz auszeichnet. Demgegenüber basiert die Bestimmung von Idee als Wort auf seiner eigentümliche Sprachphilosophie, in die bekanntlich das theologisch- biblische Sprachverständnis, die judische Kabbala, die theologische Sprachtheorie von J. G. Hamann, die romantische Sprachauffassung von F. von. Baader, das mysthische Symbolverständnis u. a. eingegangen sind. Wenn seine Sprachphilosophie auch im allgemeinen als besonders esoterisch und schwer zugänglich betrachtet wird, läßt sich ihre essentielle Bedeutung und gedankliche Intention durch eine genauere Lektüre von diesbezüglichen Textstellen klar erkennen. Die Sprache bedeutet für Benjamin nicht sowohl ein Austauschmittel von beliebigen Informationen als vielmehr einen historisch konkret gegebenen Gegenstand des philosophischen Nachdenkens. D. h. stellt die Sprache dessen Ur-medium dar, in dem das historische Gedächtnis und der Wahrheitsgehalt einer bestimmten Epoche latent ausgedrückt liegen. So analysiert, kommt seiner Sprachphilosophie die Funktion zu, die Geschichts- und Kunstphilosophie historisch wie dialektisch zu vermitteln.
Ein dritter Teil dieser Abhandlung ist der Erläuterung des Begriffs von ‘Ursprung’ gewidmet, der als Ergebnis der geschichtsphilosophischen Umdefinition des Goetheschen Begriffs von Urphänomen anzusehen ist. Inhaltlich läßt er sich als die kunstphilosophisch gewendete Kategorie von Idee beschreiben, um deren historisch detaillierte Klärung es bei dem Trauerspielbuch im wesentlichen geht.
Zum Schluß wird nochmals zur Sprache gebracht, daß die Benjaminsche Ideenlehre als eine wichtige Errungenschaft hervorzuheben ist, die traditionelle Ideenlehre zu einer radikal immanenten Geschichts- philosophie umzugestalten und diese dann zu einer kritisch-rettenden Kunstphilosophie zu konkretisieren. Es wird der heutigen Kunsttheorie zwar viel Mühe kosten, sich mit ihrem anspruchvollen Gehalt und ihrer Provokation auseinanderzusetzen, aber sie wird dadurch mit Sicherheit theoretische Bereicherung und Vertiefung erfahren.
KW - allegory;constellation;German Baroque Tragedy;historical materialism;philosophical critique;philosophy of arts;philosophy of history;philosophy of language;philosophical theory of Idee;symbol language;Walter Benjamin’s philosophy
DO -
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Sun Kyu Ha. (2008). Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches. The Journal of Aesthetics and Science of Art, 28, 243-284.
Sun Kyu Ha. 2008, "Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches", The Journal of Aesthetics and Science of Art, vol.28, pp.243-284.
Sun Kyu Ha "Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches" The Journal of Aesthetics and Science of Art 28 pp.243-284 (2008) : 243.
Sun Kyu Ha. Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches. 2008; 28 243-284.
Sun Kyu Ha. "Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches" The Journal of Aesthetics and Science of Art 28(2008) : 243-284.
Sun Kyu Ha. Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches. The Journal of Aesthetics and Science of Art, 28, 243-284.
Sun Kyu Ha. Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches. The Journal of Aesthetics and Science of Art. 2008; 28 243-284.
Sun Kyu Ha. Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches. 2008; 28 243-284.
Sun Kyu Ha. "Ein Versuch über die geschichtsphilosophische Ideenlehre and unstphilosophie von Walter Benjamin : anhand eines eingehenden Kommentars der “Erkenntniskritischen Vorrede” des Trauerspielbuches" The Journal of Aesthetics and Science of Art 28(2008) : 243-284.