Descartes schafft mit der Auslegung der Menschen als Subjectum die metaphysische Voraussetzung. Der Mensch wird zu dem von ihm selbst gesetzten Grund und Maβ für alle Gewiβheit und Wahrheit. Subjekt zu sein, wird jetzt die Auszeichnung des Menschen als des denkend-vorstellenden Wesens. Der Vorrang eines ausgezeichneten, weil in wesentlicher Hinsicht Sub-jectum entspringt aus dem Anspruch des Menschen auf ein fundamentum absolutum inconxussum veritatis. Alles Bewuβtsein von den Dingen und dem Seienden im Ganzen wird auf das Selbstbewuβtsein des menschlichen Subjekt als den unerschütterlichen Grund aller Gewiβheit zurückgefuhrt. Die Metaphysik der Subjektivität handelt vom eigetlichen subiectum, weil zum subiectum das Sich-vorstellen gehört, ist die Metaphysik das eigentliche und höchste Selbstbewuβtsein der Subjektivität. Das Selbstbewuβtsein ist der Wesenskern der Subjektivität.
Descartes, bei dem sich auf verschiedenen Wegen schon vorbereitete Umwendung auf das Subjekt vollzog, stellt nicht nur nicht die Frage nach dem Sein des Subjekts, sondern er interperitiert sogar das Sein des Subjekts am Leitfaden des Seinsbegriffes und der ihm zugehörigen Kategorie, den die antike bzw, mittelalterliche Philosophie ausgebildet hat. Descartes beansprucht, der Philosophie mit dem “cogito sum” einen neuen und sicheren Boden beizustellen. Ein solcher Anspruch schlieβt, ontologisch radikal gesacht, die Forderung einer ontologischen Bestimmung der Seinsverfassung des Subjekts ein. Dieser Forderung kommt aber Descartes nicht nach, ja er vernimmt sie gar nicht erst. Descartes ging es gar nicht um die Frage nach dem Sein überhaupt und Sein des eigenen Ich, sondern um die Sicherung, um die absolute Begründung der Wahrheit.
Von Heidegger ‘Subjekt’ Descartes ist nur überwindbar durch die Uberwindung dessen, was er selbst begründet hat, durch die Uberwindung der neuzeitlichen und d.h. zugleich der abendändischen Metaphysik. Uberwindung bedeutet hier unsprüngliches Fragen der Frage nach dem Sinn.
Heidegger beansprucht, mit dem Dasein der philosophie einen neuen Bodern zu geben. Heidegger meint den Menschen nicht als Selbstbewuβtsein, nicht als Subjekt im erkennenden Gegenüber der erkannten Objekte, sondern ihn als Da-sein und Existenz phänomenologisch. Vorläufig gesagt ; ‘-sein’ im Begriff ‘Dasein’ nennt das Sein des Menschen, die Existenz. Das ‘Da’ hat die ontologische Bedeutung der Erschlossenheit, und zwar der Erschlossenheit des existenzialen Seins des Menschen im Wesenzusammenghng mit der Erschlossenheit von Sein-überhaupt. In der existenzial offengehaltenen Erschlossenheit von Sein-überhaupt ist das Seiende im Ganzen offenbar.
Heideggers Interpretation aum ‘cogit’ des Descartes auf dem Grunde der Frage nach der Wahrheit des Seins, das Wesen des Menschen aus seinen Bezug zum Sein und nur aus diesem zu bestimmen.