In der heutigen Diskussion um die Politik, Kultur und Kunst geht es um den Begriff der ‘Erhabenheit’, die hautptsächlich J.-F. Lyptard auf der Basis des Kantischen Begriffs entwickelt hat. Demdach wurden inzwischen viele Forschungen zu Lyotards Interpretation und Rezeption von Kants und Burkes Begriff der Erhabenheit durchgefṻhrt, insbesondere wurde Kants Begriff der Erhabenheit als der wesentliche Wurzel der postmodernen Diskussion um das Erhabene verstanden.
Aber man kann in G.W.F. Hegels Bestimmung der Erhabenheit den angemesseneren Ursprung vom Begriff des Erhabenen finden, der in der posmoderen Diskussion wie von Lyotard als ‘Darstellung des Undarstellebaren’, genauer ‘Anspielung auf Nicht-Darstellbarkeit des Undarstellbaren’ bestimmt wird. Denn Hegels Begriff der Erhabenheit hat den Charakter der Unübereinstimmung von Form und Inhalt bzw. von Zeichendem und Gezeichnetem, und der darin gründliegenden Unbestimmtheit, die in Lyotards Bestimmung der Erhabenheit wesentlich ist.
Daher wird in der vorliegenden Arbeit versucht, den sinngemässigen Ursprung der Bestimmung der ‘Darstellung des Undarstellbaren’ bzw. ‘Anspielung auf die Undarstallbarkeit des Undarstellbaren’, die in der postmoderen Diskussion wie von Lyotard als vorzṻgliche ästhetische Kategorie auftritt, in Hegels Ästhetik zu finden, und wird zugleich die Gültigkeit dafür bewiesen.
Ausserdem wird man in der Betrachtung der ‘symbolischen Kunstform’ wissen, dass Hegels Begriff der Erhabenheit, der als der Charakter der symolischen Kunstform im allgemeinen bestimmt wird, ‘die bewusste Symbolik’, d.h. die die Sprachfigur wie Allegorie und Methapor enthaltende, ‘vergleichende Symbolik’ umfassen kann. Aufgrund dieser Tatsache wird in der vorliegneden Arbeit hervorgehoben, dass sich Hegels Bestimmung der Erhabenheit nicht auf die judische Anschuung und Poesie beschränkt, sondern auf das Charakteristikum der modernen Kunst erweitert, und dass sie derjenige Begriff, der die zeichentheoretische Diskussion ṻber die gegenwärtige Kultur und Kunst umfassend ist, sein könne.
Mit diesem Versuch wird in der vorlienden Arbeit nicht bloss der Ursprung des Begriffs des postmodernen Erhabenen verfolgt, sondern damit wird auch die Möglichkeit der neuen Interpretation von Hegels Begriff der Erhabenheit sowie dem Begriff des Symbols und der Allegorie, die im Zusammenhang mit diesem Begriff stehen, untersucht. Und der Sinn der vorliegnen Arbeit lässt sich dann darin finden, die gegenwärtige Bedeutung der Hegelschen Ästhetik ins neue Licht zu bringen und zu aktivieren, indem sie zeigt, dass die Hegelschen Begriffe wie Erhabheit, Symbol und Allegorie besonders mit P. de Mans und S. Žižeks eigenartigen Interpretationen von Hegels Bestimmung der Erhabenheit ein wichtiger Triebfeder des Denkens von der heutigen Kultur und Kunst werden können.