Der Hauptgrund, warum es zur Zeit verschiedene Einstellungen ueber die Authoritaet gibt, liegt darin, dass unter ihr verschiedenes verstanden wird. Nach meiner Meinung ist der Begriffstraeger von Authoritaet nicht etwa Wissen, Tatsache, Tradition usw., sondern nur der Mensch, der irgendwelche Faehigkeit besitzend scheint. Und wenn die Authoritaet ein ‘freiwilliges Folgen’ bedeutet, muss sie von Gewalt bzw. Macht unterschieden werden.
Die Logik, die die Wissenschaft von den Gesetzen des gueltigen Schluesses ist, hat mit der Authoritaet ueberhaupt nichts zu tun. Deswegen wurde Sie in der Lehre des Fehlschlusses erwaehnt. Die Authoritaet kann ein wichtiges Thema in der Dialektik sein, in der es sich um Wahrscheinlichkeit handelt, und in der Rhetorik, die die Kunst des Ueberredens heisst. Dabei hat der Begriff Ethos enge Beziehung mit der Authoritaet. Es handelt sich hier darum, was vir bonus bedeutet.
Die Argumentationstheorie bzw. die Neue Rhetorik im 20. Jahrhundert schenkt die Aufmerksamkeit nicht auf die Argument, sondern vielmehr auf die Argumentation. Sie erkennt keine evidente Wahrheit an. Die Argumentation stellt die Frage an unseres Glauben, das mit einer Authoritaet verhuellt ist, und ermoeglicht uns damit neues Glauben. Das Argumentieren heisst eine praktische Handlung, dem Publikum die Authoritaet zu geben, d.h. eine mit Publikum zusammen Arbeit, unrechte Authoritaet zu vernichten und rechte Authoritaet zu schaffen. Nun handelt es sich darum, wer das allgemeine Publikum ist, dem wir die Authoritaet gern schenken.